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Perkfektion ist nicht so mein Ding - mein Ding ist Intuition


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Müll / Traumwelt

Fastentag 14, verfasst / überarbeitet: Freitag 04.07.2025 14:00 Uhr

Müll und Verantwortung

Überall sehe ich Möglichkeiten die Welt schöner zu machen, wenn ich Müll wegbringe, kann ich helfen, diese Welt zu sortieren. Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass ich dann manchmal gar nicht dazu beitrage, dass es besser wird, sondern einfach nur das System kaschiere.

Vielleicht ist es gut, dass der Müll sichtbar bleibt - dass den Leuten etwas bewusst wird, dass dass ich nicht für andere Menschen irgendetwas wegräume. Das ihnen das Bewusstsein geben könnte, dass es eben auch Konsequenzen hat, wenn wenn Müll nicht weggeräumt wird und das es Konsequenzen hat, wenn man unachtsam gehandelt hat. Das hat Konsequenzen - unachtsames Handeln hat Konsequenzen!

Ich wünsche mir da nicht automatisch Verantwortung für andere zu übernehmen, wo andere Menschen ihrer Verantwortung nicht gerecht werden konnten. Ich bin kein Retter! Vor allem, weil ich dann auch nicht rette, sondern vielleicht einfach nur weiter verschleiere, dass hier in der Tiefe etwas nicht funktioniert.

Ich würde mir wünschen, da für mich ’ne klare Linie zu fühlen, wo ich gerne Müll wegräume und wo ich merke, hier wär es auch gut ihn liegen zu lassen und mir auch selber mehr bewusst werden zu lassen, dass er da ist. - Ja, das ist nicht schön, aber hilft mir bewusst zu werden.

Ball im Bauch

Ich fühl mich gerade ziemlich schwer – wie mit so einem festen Ball in meinem Bauch.
Ich habe viel gegessen, viel kompensiert. Und ich merke, ich habe mich bisher nicht wirklich um meine Themen gekümmert. Ich habe wieder weggeschaut, mich abgelenkt, bin aus dem Fokus geraten.
War irgendwie abwesend, nicht verbunden mit meinen Gefühlen. Ich hatte das Gefühl, viel schmecken zu wollen – aber selbst das war nicht ganz möglich. Es war irgendwie… nicht echt.

Ich musste mich mit dem Kopf darauf konzentrieren. Es kam nicht wirklich von innen heraus.
Und jetzt fühle ich wieder diese Leere, diesen Hunger – und ich weiß einfach nicht, wie ich mich wirklich darum kümmern kann.
Wie ich diesen Hunger auf eine echte, nährende Weise stillen kann.

Mit diesem inneren Struggle fühle ich mich auch ein bisschen allein.
Und jetzt, wo ich das alles aufschreibe, wird mir das erst richtig bewusst.

Ich will einfach anerkennen, dass dieser eine Weg – zu essen, wenn ich will – so leicht verfügbar ist.
Er steht mir die ganze Zeit offen, immer bereit. Und genau das macht die Versuchung so groß:
Überall werden mir Ablenkungen angeboten. Und ich komme einfach nicht zu mir.
Ich komme nicht zu dem Kern – zu dem, was ich wirklich will, was ich wirklich brauche.

Und da ist auch noch nicht genug Vertrauen.
Kein tiefes Vertrauen, dass ich versorgt bin. Dass ich versorgt werde.
Und aus dieser Leere ist jetzt dieser harte Ball in meinem Bauch entstanden.
Er füllt den Raum, füllt die Leere – aber er ist nicht das, was ich eigentlich fühlen möchte.

Ich möchte dort Wärme spüren.
Weichheit, Weite.
Leichtigkeit.
Lebendigkeit.

Aber all das finde ich gerade nicht – in diesem festen Ball, der jetzt da ist.

Traumwelt

Ich fühl mich, als wollte ich mich belohnen.
Ich will mich versorgen.
Mich in eine Welt begeben – ins Paradies.
Wärme spüren.
Herzlichkeit, Liebe, Verbindung.
Gemeinschaft. Fülle. Herrlichkeit.

Und genau das gibt mir das Essen – wenn ich esse und trinke.
Wenn ich süße Dinge trinke, leckere, süße Sachen esse – dann fühlt es sich für einen Moment so an.

Ich will damit auch zur Ruhe kommen.
In den Frieden.
Ich will nicht mehr tragen müssen.
Ich will abgeben.
Rast machen.
Durchatmen.

Und ich merke, ich bin dann in dieser Welt – in dieser Traumwelt.
Ein kleines bisschen jedenfalls.

Gleichzeitig merke ich aber auch, dass diese Welt sehr fragil ist.
Dass sie nicht aufrechtzuerhalten ist.
Dass sie letztlich nur eine Traumwelt ist.
Eine Projektion. Eine Scheinwelt.

Ich kann mich hineinfantasieren – aber sie ist nicht wirklich wahr.
Nicht ehrlich.
Kein echtes Fundament.
Nichts, worauf ich bauen kann.
Nicht greifbar.
Nicht haltbar.

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